«Nie wieder Krieg», das war die Überzeugung aller, die den Zweiten Weltkrieg miterlebt haben, und der Nachkriegsgeneration, deren Eltern und Großeltern von den Weltkriegen erzählt haben.
Merz und seine Kollegen der Europäischen Gemeinschaft und der Nato gehören meines Wissens zu dieser Nachkriegsgeneration.
Vielleicht haben sie Erfolg mit der massiven Nachrüstung und der Androhung der Sanktionen, die die Wirtschaft Russlands schwächen soll.
Aber es ist ein Spiel um Leben und Tod. Sie riskieren einen Krieg, der Millionen von Toten und eine Weltwirtschaftkrise bedeuten würde. Die Welt bräuchte Jahrzehnte, um sich davon zu Erholen. Die weltweiten Hungersnöte würden zusätzliche Millionen an Opfern bedeuten.
Nach der Meinung der westlichen regierungsnahen Medien ist Putin ein wildgewordener Tiger, der gezähmt werden muss.
Aber ist es klug, in den Käfig hineinzugehen und den Tiger am Schwanz zu ziehen?
Kein Tierpfleger würde dies tun. Er würde alles versuchen, ihn zu besänftigen. Auf keinen Fall würde er dem Tiger drohen.
Es scheint auch, dass unsere Politiker im Geschichtsunterricht geschlafen haben. Wer die Historik kennt, weiß, dass Russland noch nie besiegt wurde. Weder Napoleon noch Hitler, der es wahrlich mit aller Gewalt versucht hat, konnten Russland besiegen. Und jetzt wartet auch noch der Chinese darauf, dem nach seiner Meinung dekadenten Westen zu zeigen, wo es lang geht.
Wie soll also die Ukraine Russland besiegen können? Auch nicht mit den modernsten Waffen.
Selenskyj geht es nur um den Erhalt seiner Macht. Wahrscheinlich würde er auch die nächste Wahl verlieren, die er wegen des Krieges ausgesetzt hat. Ihm geht es nicht darum, Menschenleben zu schützen, den Tod vieler Menschen zu verhindern.
Darum ging es aber dem kürzlich verstorbenen Papst, als er in einem Interview mit einem italienischem Sender erwähnte, Selenskyj solle die weiße Fahne hissen. Der Papst wurde von vielen vor allem atheistischen Menschen dafür belächelt. Man muss nicht an Christus glauben, um zu wissen, dass Päpste bestimmt keine Dummköpfe sind.
Und waren nicht alle westlichen Politiker bei der Einweihung des neuen Papstes dabei? Scheinheilig saßen sie alle in der ersten Reihe. Mir wurde es kotzübel.
Bitte entschuldigen Sie meine emotionale Ausdrucksweise.
Tatsache ist, dass Selenskyj die Menschen der Ukraine den russischen Soldaten zum Fraß vor die Füße wirft. Er empfindet null Empathie für das Leid von immer mehr Opfern. Kinder verlieren ihre Mütter, Väter und Großeltern.
Was würde denn passieren, wenn Selenskyj die weiße Fahne hissen würde. Vielleicht bekämen alle einen russischen Pass. Aber wäre es nicht besser, mit einem russischen Pass zu leben, als mit einem ukrainischen Pass zu sterben?
Lebendiges Leben steht immer über einer Zugehörigkeit einer Nationalität, die die Erfindung machtgeiler Menschen ist. Denn in Wahrheit sind wir alle Weltbürger.
Hinzu kommt, dass Merz und Co. durch ihr Handeln eine alte kulturelle Linie zwischen Moskau, Berlin und Paris zerstören. Sie bilden eine Russenphobie, die diese kulturelle Zusammengehörigkeit zerstört. Europa wird kulturell ärmer durch ihr Handeln.
Deshalb ist es wichtig, dass wir eine gute Nachbarschaft mit Russland pflegen. Frieden zwischen Russland und Europa macht uns alle kulturell reicher.
Ich würde es den Dostojewskifrieden nennen. Dostojewski schrieb in Moskau und in Bad Ems an der Lahn, wo er «Der Spieler» schrieb, eines seiner fünf großen Werke. Und er schrieb in Paris.
Anstatt Milliarden in Waffen zu investieren, sollten alle europäischen Politiker dazu verpflichtet werden, alle fünf großen Werke Dostojewskis zu lesen. Schon «Der Idiot» würde alle besänftigen. Aber nach den «Gebrüdern Karamassow» wollen alle «nie wieder Krieg.»
Ich wünsche euch allen eine angenehme Lektüre.
Ernesto Pitter Hein
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